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Von der Fotografie zum Onlineshop – Eine Reise des Vertrauens

Elena Engels

Wenn mich vor ein paar Jahren jemand gefragt hätte, ob ich mir vorstellen könnte, die Fotografie hinter mir zu lassen, hätte ich wahrscheinlich laut gelacht. Denn über ein Jahrzehnt lang war ich mit Herz und Seele Fotografin – erst in der Ausbildung, dann als Gesellin, schließlich als Selbstständige. Ich habe unzählige Hochzeiten fotografiert, in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Mallorca, Italien und sogar in Paris. Ich habe wunderbare Kunden begleitet, herausfordernde Situationen gemeistert und dabei nicht nur mein Handwerk perfektioniert, sondern auch mich selbst besser kennengelernt. Doch dann kam eine Zeit des Wandels – und mit ihr eine Entscheidung, die mein Leben völlig verändert hat.



Mein Weg als Fotografin


2009 begann ich meine Ausbildung als Fotografin, und nach drei Jahren war für mich klar: Ich will mich selbstständig machen. Die Hochzeitsfotografie wurde mein Spezialgebiet, und ich liebte es, die einzigartigen Momente von Paaren festzuhalten, ihre Geschichten in Bildern zu erzählen. Doch so sehr ich meine Arbeit liebte, so sehr wurde mir auch bewusst, dass sie mich immer wieder von meinem Zuhause und meiner Familie trennte.

Als meine Tochter geboren wurde, änderte sich mein Fokus. Plötzlich war nicht mehr das Reisen und Fotografieren das Wichtigste, sondern die Zeit mit meiner Familie. Es wurde immer schwieriger, am Wochenende Hochzeiten zu fotografieren, während mein Mann unter der Woche arbeitete und wir uns kaum sahen. Ich reduzierte die Hochzeiten, bot nur noch kürzere Begleitungen an, konzentrierte mich auf Familienfotografie in meinem Studio – doch irgendwann spürte ich, dass eine neue Phase begann.


Die Entscheidung, die mein Leben veränderte


Während der Pandemie sprach Gott in mein Herz: „Elena, schreib ein Buch.“ Ich hatte keine Erfahrung im Schreiben, aber ich wusste: Wenn Gott mich ruft, dann wird Er mir auch die Fähigkeiten geben. Ich begann, mein erstes Buch zu schreiben – und innerhalb weniger Monate war es fertig. Gleichzeitig richtete ich meinen eigenen Onlineshop ein, in dem ich mein Buch verkaufte. Doch es blieb nicht nur dabei: Nach und nach kamen immer mehr Produkte hinzu. Schmuck, Notizhefte, Studien – alles, was Menschen ermutigen und inspirieren sollte.


Nach einem halben Jahr, in dem ich sowohl die Fotografie als auch den Shop betrieb, merkte ich, dass beides mit meiner Familie nicht mehr zu vereinbaren war. Die Entscheidung, die Fotografie hinter mir zu lassen, traf ich leichter, als ich jemals gedacht hätte. Denn ich ließ sie nicht wirklich hinter mir – ich gewann etwas viel Größeres dazu.



Mehr als nur Fotografie


Viele fragten mich: „War es nicht schwer, die Fotografie aufzugeben?“ Doch meine Antwort lautet: Nein. Ich habe sie nicht aufgegeben – ich habe sie transformiert. Die Fähigkeiten, die ich als Fotografin entwickelt habe, nutze ich heute für meinen Shop, meine Bücher und meine Studien. Mein Blick für Ästhetik, meine kreative Ader, mein Gespür für Design – all das fließt in meine Arbeit mit ein.


Früher hatte ich den Traum, meine Bilder in der Vogue zu sehen, große Models zu fotografieren und für bekannte Designer zu arbeiten. Heute lebe ich davon, mit meinen Talenten das Reich Gottes zu bauen – durch Schmuck, der Menschen an ihre Identität in Christus erinnert, durch Studien, die tief in das Wort Gottes führen, durch einen Podcast, der Frauen ermutigt, und durch Bücher, die Hoffnung schenken.


Gottes Wege sind größer als unsere Vorstellungen


Vor Kurzem hatte ich ein Gespräch mit einer Freundin, die mir vorschlug, vielleicht eine Bibelschule oder ein Theologiestudium zu machen. Sie sagte: „Ich sehe dich als Lehrerin.“ Das war ein Moment, in dem mir klar wurde: Ich habe mich immer als Fotografin gesehen. Es war das, was ich konnte, worin ich sicher war und worauf ich vertraute. Mein Blick war so stark auf die Fotografie fokussiert, dass ich viele andere Talente, die Gott mir gegeben hat, gar nicht wirklich wahrgenommen habe – besonders außerhalb der kreativen Bereiche.

Doch vor anderthalb Jahren machte ich einen Test, der meine geistlichen Gaben analysierte.


Das Ergebnis überraschte mich: Eine meiner stärksten Gaben ist das Lehren. Ich war erstaunt, denn ich hatte mich nie in dieser Rolle gesehen. Doch plötzlich zeigte mir nicht nur dieser Test, sondern auch das, was andere in mir sahen, dass Gott mich schon lange in eine Richtung führte, die ich selbst nie in Betracht gezogen hatte.

Es ist interessant, wenn andere Menschen in einem Dinge erkennen, die man selbst nicht wahrnimmt. Mein Fokus lag so lange auf der Fotografie, dass ich alles andere nicht sehen konnte. Doch Gott sieht mehr. Und das bedeutet nicht, dass ich mich nun völlig verändere – im Gegenteil. Ich bleibe kreativ, ich bleibe visuell, ich bleibe gestalterisch. Aber ich erkenne, dass es noch mehr in mir gibt, das ich einsetzen darf. Denn auch Lehren ist eine kreative Gabe – es erfordert Vorstellungskraft, Ausdrucksstärke und die Fähigkeit, Inhalte auf eine Art und Weise zu vermitteln, die andere berührt.



Ermutigung für dich


Vielleicht stehst du gerade an einem Punkt in deinem Leben, an dem Gott dich in eine neue Richtung ruft, die du dir noch nicht vorstellen kannst. Vielleicht hältst du an einer Fähigkeit fest, weil du denkst, dass es das Einzige ist, was du gut kannst. Aber lass mich dir eines sagen: Gott kennt dich besser als du dich selbst. Und Er hat viel mehr für dich vorbereitet, als du dir jemals erträumen kannst.


Trau dich, auf Ihn zu hören. Geh den ersten Schritt. Vielleicht entdeckst du Talente in dir, die jahrelang verborgen waren – so wie ich das Schreiben entdeckt habe. Vielleicht führt Er dich in eine völlig neue Richtung, die dir mehr Erfüllung schenkt, als du es je für möglich gehalten hast.


Ich bin heute dankbar für den Weg, den Gott mit mir gegangen ist. Und ich bin gespannt, wohin Er mich als Nächstes führt. Doch eines weiß ich sicher: Solange ich Ihm nachfolge, werde ich immer genau dort sein, wo ich sein soll.


Denn Gottes Pläne für uns sind immer größer als das, was wir uns selbst vorstellen können.


Mit Liebe und Segen, Elena Engels

 
 
 

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