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Hauskreis leiten mit Herz – Wie wir geistliche Kleingruppen gestalten können

Aktualisiert: 18. Juli

Ein Hauskreis ist kein Programm. Es ist ein Herzensort. Ein geschützter Raum, in dem echte Begegnung möglich wird: mit Gott, mit anderen – und mit sich selbst. Ein Ort, an dem geistliches Wachstum geschieht, nicht durch Leistung, sondern durch Beziehung. Durch Bibel, Gebet, Gemeinschaft und Vertrauen.


Ich durfte in den letzten Jahren verschiedene Hauskreise leiten. Jeder war anders. Und doch gibt es Werte, die sich durch alles ziehen: geistlich klar, liebevoll im Umgang, offen für den Heiligen Geist und getragen von echter Wertschätzung füreinander. In diesem Beitrag möchte ich mit dir teilen, was ich als Leiterin gelernt habe – was hilft, was trägt, was schützt. Und vor allem: was uns alle wachsen lässt. Gemeinsam.


Vier Frauen sitzen gemeinsam mit Bibel und Notizbuch auf dem Sofa und sprechen über Glauben im Hauskreis

Unsere Werte beim Hauskreis leiten – was uns zusammenhält


In einem meiner ersten Hauskreis-Notizbücher hatte ich damals eine Seite überschrieben mit: „Geistliche Werte unserer Gruppe“. Ich wusste: Wenn wir als Gruppe etwas aufbauen wollen, das nicht nur nett ist – sondern tief –, dann brauchen wir ein gemeinsames Fundament. Diese Punkte sind daraus entstanden:


Gemeinsam die Bibel lesen – Gottes Wort ist unsere Quelle

Wir lesen die Bibel nicht, um Wissen anzuhäufen. Wir lesen sie, weil sie Leben schenkt. Orientierung gibt. Gott offenbart. Und oft mehr Fragen aufwirft, als wir vorher hatten – aber das ist gut so.In manchen Gruppen studieren wir ein biblisches Buch Kapitel für Kapitel. In anderen nehmen wir ein Thema (z. B. „Heilung“, „Vergebung“, „Identität“) und forschen gemeinsam, was Gottes Wort dazu sagt. Was für mich zählt: Dass die Bibel nicht außen vor bleibt. Sie ist die Quelle. Die Mitte. Und sie bleibt die Autorität, an der wir uns orientieren.


Gemeinsam beten – Fürbitte als Lebensstil

Gebet ist kein Programmpunkt. Es ist unser Atem. In jeder Gruppe starte ich mit einem Gebet – oft still, manchmal laut, manchmal in Anbetung. Am Ende des Abends gibt es bei uns immer eine Gebetsrunde, in der jeder ein Anliegen nennen darf.Das Besondere: Wir beten nicht nur füreinander. Oft bringen Mitglieder Anliegen von anderen mit: eine kranke Mutter, ein Kollege, eine Gemeinde in Not. Und wir beten gemeinsam. Tragen gemeinsam. Weil das genau das ist, was Jesus uns vorgelebt hat.


Jesus ist unser Fokus – Persönliches Wachstum im Mittelpunkt

Ein Hauskreis ist kein Debattierclub, kein intellektueller Austausch. Es geht nicht darum, wer am besten formuliert. Es geht darum, gemeinsam zu wachsen. In der Beziehung zu Jesus.Ich lege als Leiterin bewusst ein Auge darauf, dass jeder geistlich genährt wird: durch biblische Impulse, durch Austausch, durch Zeiten des Hörens. Und oft auch durch das, was in der Gruppe spontan entsteht: ein Bibelvers, eine Erkenntnis, ein kurzer Eindruck.Wir wollen nicht nur „drüber reden“ – wir wollen erleben, was Gott heute tut.


Vertrauen schaffen – alles ist vertraulich

Ein Hauskreis lebt davon, dass Menschen sich öffnen. Und das geht nur, wenn ein sicherer Raum da ist.Deshalb ist es für mich ein absoluter Grundwert: Alles, was in der Gruppe geteilt wird, bleibt in der Gruppe. Keine Erzählungen beim nächsten Kaffeekränzchen. Kein Weitergeben von Verletzungen.Ich kommuniziere das sehr klar – und achte als Leiterin auch darauf. Denn nur dann kann echtes Herz geteilt werden.


Vier Frauen sitzen gemeinsam mit Bibel und Notizbuch auf dem Sofa und sprechen über Glauben im Hauskreis

Wertschätzung, Ermutigung und echtes Mitgefühl

Ich glaube, dass wir einander oft nicht sagen, was wir sehen. Und deshalb sage ich es bewusst. Wenn ich in einer Person geistliches Wachstum sehe, spreche ich es aus. Wenn jemand eine schwere Zeit durchlebt, teile ich mein Mitgefühl – und erzähle vielleicht mein eigenes Zeugnis.Als Leiterin sehe ich mich nicht über der Gruppe – sondern mitten in ihr. Ich begleite, fördere, ehre. Und ich sage Danke, wenn Menschen sich einbringen. Denn Wertschätzung bringt Frucht hervor.


Offen für neue Mitglieder – keine geschlossene Gesellschaft

Es ist schön, wenn eine Gruppe zusammenwächst. Wenn man sich kennt, sich vertraut. Aber ich glaube: Geistliche Gruppen sollten nie zur Insel werden.Deshalb halte ich die Tür bewusst offen. Wenn neue Menschen kommen, darf es Veränderung geben – das ist okay. Wachstum ist manchmal auch unbequem. Aber es ist gesund.Ein starker Hauskreis ist einer, der andere mit hineinnehmen kann – weil das Herz groß genug ist.


Persönlicher Glaube – echtes Leben teilen

Hauskreis bedeutet nicht nur, über Bibelverse zu sprechen. Es bedeutet, über den Alltag zu reden – und wie der Glaube dort herausgefordert wird.Ich erlebe in fast jeder Gruppe, dass Menschen auf ganz unterschiedlichen Ebenen stehen: Manche sind ganz neu mit Jesus unterwegs. Andere schon viele Jahre im Glauben. Manche erleben gerade Durchbrüche – andere stecken fest.Wir brauchen Räume, in denen alle da sein dürfen. Und nicht nur ihre Siege teilen, sondern auch ihre Fragen, Zweifel, Kämpfe.


Zum Dienst ermutigen – Leiter freisetzen

Ein Ziel jeder Hauskirche: Menschen wachsen lassen, damit sie selbst Verantwortung übernehmen.Ich sehe es als meine Aufgabe, Menschen zu ermutigen. Wenn ich erkenne, dass jemand reif ist, geistlich stark steht und ein Hirtenherz hat – dann spreche ich das aus. Und frage: „Hast du schon mal darüber nachgedacht, selbst einen Hauskreis zu starten?“Manche Gruppen multiplizieren sich. Und das ist gut so. Denn wir wollen nicht sammeln – sondern senden.


Vier Frauen sitzen gemeinsam mit Bibel und Notizbuch auf dem Sofa und sprechen über Glauben im Hauskreis

Fragen, die euch als Gruppe weiterbringen


Diese sechs Fragen helfen euch, euer Ziel klarer zu sehen:

  1. Haben wir als Hauskreis eine Vision?

  2. Was sind unsere wichtigsten geistlichen Ziele?

  3. Wo wollen wir in einem Jahr stehen – geistlich, als Gruppe, ganz praktisch?

  4. Unsere schönsten Abende sind, wenn …

  5. Unsere herausforderndsten Abende sind, wenn …

  6. Was wünsche ich mir ganz persönlich von meiner Kleingruppe?


Nimm dir ruhig mal einen Abend Zeit, um diese Fragen gemeinsam zu beantworten – oder gib sie jeder/m mit und besprecht sie beim nächsten Treffen.


Frau hält Notizbuch in der Hand und betet – Gebet im Hauskreis als Teil der Gemeinschaft

Wie ein Hauskreisabend aussehen kann – ein Beispielablauf


Natürlich kann jede Gruppe ihren eigenen Ablauf finden – aber hier ist ein Beispiel, das sich bei uns sehr bewährt hat:


1. Offener Anfang mit Snacks

Ankommen. Durchatmen. Was Kleines essen. Jeder darf erzählen, wie seine Woche war.

2. Lobpreis & Anbetung

Ein, zwei Lieder – manchmal mit Gitarre, manchmal per Playlist. Anbetung verändert die Atmosphäre. Oft weichen Müdigkeit, Schwere, Sorgen.

3. Kreativer Teil

Zum Beispiel: Jeder malt, schreibt oder reflektiert zu einer gestellten Frage. Manchmal hören wir einfach gemeinsam auf Gott – und teilen, was wir empfangen haben.

4. Geistlicher Input

Eine Person (nicht immer die Leiterin!) bringt einen Impuls – 15–25 Minuten. Thema, Bibelvers, persönliches Zeugnis.

5. Austausch über das Gehörte

Was hat mich angesprochen? Was fordert mich heraus? Wo sehe ich Gott in meinem Alltag?

6. Gebet & Fürbitte

Alle dürfen Gebetsanliegen nennen – für sich oder andere. Wir beten gemeinsam, spontan, persönlich.

7. Offenes Ende

Wer mag, bleibt noch. Man redet, tauscht sich aus, knüpft tiefergehende Beziehungen.


Snacks, Tassen und Bibeln auf dem Tisch – einladende Atmosphäre im Hauskreis

Geistliche Gemeinschaft auch außerhalb der Abende


Wir nutzen eine WhatsApp-Gruppe – und ich kann dir nur empfehlen, das ebenfalls zu tun.Wir schreiben dort:


  • Termine & Themen

  • Liedvorschläge für Lobpreis

  • Gebetsanliegen aus dem Alltag

  • Ermutigende Bibelverse

  • Zeugnisse, wenn Gott eingegriffen hat


So bleibt der Hauskreis nicht auf den Abend beschränkt – sondern wird zu geistlicher Familie im Alltag.


Hauskreis leiten heißt auch erleben – gemeinsame Aktionen


Hauskreis muss nicht immer Wohnzimmer bedeuten. Hier ein paar Ideen, was ihr gemeinsam unternehmen könnt:


  • Wanderung mit Lobpreis: Im Sommer sind wir oft rausgegangen, haben gebetet, gesungen, geredet – und manchmal auch gebadet.

  • Essen gehen oder Picknick: Austausch bei gutem Essen schafft Tiefe.

  • Geistliche Wochenenden: Eine gemeinsame Auszeit mit Input, Gebet und Gemeinschaft.

  • Konferenzen besuchen: Stark, wenn man gemeinsam auftankt und danach noch enger verbunden ist.


Fragt in eurer Gruppe: Was wünscht sich jede/r? Was stärkt euch als Gemeinschaft?


Snacks, Tassen und Bibeln auf dem Tisch – einladende Atmosphäre im Hauskreis

Zwischendurch reflektieren – vier einfache Fragen


Alle paar Wochen lohnt es sich, innezuhalten:

  1. Wo stehen wir als Gruppe gerade?

  2. Wofür sind wir dankbar?

  3. Was läuft gut – und was nicht?

  4. Wo wollen wir hin?


Diese Fragen helfen, dass wir nicht in Routine erstarren – sondern bewusst unterwegs bleiben.


Mein Herz als Leiterin


Was mich jedes Mal neu bewegt: Zu sehen, wie Menschen sich entwickeln. Wie sie mutiger werden, freier, liebevoller. Wie sie Gottes Stimme besser hören.Als Leiterin bin ich nicht perfekt – aber ich will Menschen an der Hand nehmen. Sie begleiten. Zuhören. Und im richtigen Moment loslassen.


Ich nehme mir bewusst Zeit für Einzelgespräche. Für 1:1-Treffen. Für persönliche Gebetszeiten. Denn hinter jedem Hauskreismitglied steckt eine ganze Welt. Und die will ich ehren.


Zum Schluss: Dein Hauskreis ist heilig


Ich wünsche dir, dass du deinen Hauskreis als das erleben darfst, was er ist: ein heiliger Ort. Ein geistliches Zuhause. Und vielleicht ein Keimling für etwas viel Größeres.


Teile diesen Beitrag mit deiner Gruppe.Sprecht über eure Werte.Und öffnet euer Herz füreinander – und für den Vater im Himmel.


💌 Schreib mir gerne, wenn du Fragen hast oder erzählen möchtest, wie es in deiner Gruppe läuft. Ich freue mich über jedes Feedback!

In Liebe,deine Elena



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