Haus der Begegnung Frauenfreizeit
- Elena Engels
- 25. Okt.
- 5 Min. Lesezeit
Wenn Gott Pläne verändert, tut er es niemals ohne Absicht. Manchmal lässt er etwas los, um etwas viel Wundervolleres daraus entstehen zu lassen. Genau so begann die Haus der Begegnung Frauenfreizeit – als ein Vorhaben, das anders kam als gedacht, und sich doch als göttliches Geschenk entfaltete.
Natalie Schröder hatte ursprünglich mit anderen Frauen etwas ganz anderes geplant. Doch als dieses Vorhaben plötzlich nicht zustande kam, stand sie mit einem gebuchten Haus, einem festen Termin und offenen Fragen da. Was nun? In solchen Momenten zeigt sich, wie lebendig und souverän Gottes Geist wirkt.
Er stellte ein neues Team zusammen, Frauen mit demselben Herzschlag und derselben Sehnsucht: Frauen Raum zu geben, im Glauben zu wachsen, in Gemeinschaft zu leben, Freundschaften zu knüpfen und gestärkt in ihrer Identität in Christus nach Hause zu gehen. Aus diesem Moment des Nichtwissens heraus schenkte Gott uns vier Tage, die von Montagmittag bis Donnerstagmittag gefüllt waren mit Lachen, Gebet, Tränen, Freiheit und einer spürbaren Gegenwart seines Geistes. Für Natalie und mich war es das erste Mal, dass wir in dieser Konstellation gemeinsam leiten durften, und es war ein Geschenk.
Diese Tage sollten ein Ort der Begegnung werden – mit Gott, mit sich selbst und miteinander. Und genau so begann alles.

Am Montagabend kamen die meisten Frauen gegen 18 Uhr an. Die Atmosphäre war erwartungsvoll, warm und offen. Nach einem köstlichen Abendessen, zubereitet von zwei jungen Frauen, die sich mit einem dienenden Herzen in die Küche gestellt hatten, begann unsere gemeinsame Zeit. Schon in diesem Moment war spürbar: Diese Mahlzeiten waren mehr als nur gutes Essen. Man schmeckte Liebe. Die Liebe, mit der gekocht wurde, die Hingabe, die in jedem Handgriff lag. Ich möchte an dieser Stelle unserem Küchenteam ein ganz herzliches Dankeschön aussprechen.
Nach dem Essen lernten wir uns in einer Vorstellungsrunde kennen. Jede Frau durfte etwas über sich erzählen – was sie bewegt, mit welchen Erwartungen sie gekommen war und wie Gott sie an diesen Ort geführt hatte. Es war bewegend zu hören, wie unterschiedlich die Lebensgeschichten waren, und doch zogen sich dieselben Fäden hindurch: Herausforderungen, Zweifel, das Ringen um Zeit inmitten von Familie und Alltag – und immer wieder die Sehnsucht, Gott neu zu begegnen.
Viele Frauen sagten, sie hätten gezögert zu kommen, und doch wussten sie im Herzen: Gott hat sie gerufen.
Und genau das war spürbar. Diese Tage waren ein Geschenk. Eine Einladung des Vaters, einfach nur Tochter zu sein – nicht Ehefrau, Mutter, Hausfrau oder Unternehmerin. Sondern Tochter. Geliebt. Angenommen. Ganz da.





Begegnung mit Gott – und miteinander
Der zweite Tag begann mit Lobpreis nach dem Frühstück. Schon da war der Himmel offen. Valentina leitete uns mit einer solchen Hingabe, dass man die Gegenwart Gottes förmlich atmen konnte. Danach folgte ein kreativer Lobpreis – mit Tüchern, Tanz, Farben und Malen. Jede Frau durfte sich auf ihre Weise ausdrücken.
Am Nachmittag machten wir uns zu einer geplanten zweistündigen Wanderung auf. Wir lachten viel, führten tiefe Gespräche und genossen die Schönheit der Natur. Abends folgte unser Wellness-Abend. Ein Abend für Geist, Körper und Seele. Es gab Fußbäder, Handmassagen, Peelings, Gesichtsbehandlungen und liebevoll gestaltete Räume, in denen gebetet, empfangen und gehört werden konnte. Man spürte: Gott wollte uns nicht nur äußerlich, sondern innerlich erfrischen.
Gottes spürbare Gegenwart
Ein besonderer Moment war für mich ein Gebet am frühen Morgen mit Natalie und Valentina. Während wir beteten, zeigte mir Gott ein Bild. Ich sah das Schloss, in dem wir uns gerade aufhielten, und wie Er dort eine große Tür öffnete. Sein Geist wehte hinein, sanft, aber kraftvoll, als würde Er unsere Herzen berühren und etwas Neues in Bewegung setzen. Etwa dreißig Minuten später, während des Lobpreises, teilte ich dieses Bild mit den Frauen. Kaum hatte ich begonnen zu erzählen, öffnete sich genau diese Tür im Raum von selbst, und der Wind wehte spürbar hindurch.
Für mich war das ein tiefes Zeichen, dass Gott lebendig ist, dass Er redet und bestätigt, was Er uns zeigt. Es war, als wollte Gott uns zeigen: „Ich bin hier. Ich bin lebendig. Und Ich rede wirklich.“
Dieser Moment hat sich tief in mein Herz gebrannt. Er erinnerte mich daran, dass unsere Eindrücke nicht Einbildung sind. Gott lebt – und Er begegnet uns heute noch.





Gemeinschaft, Freude und Tiefe
Unsere Nächte wurden länger, unsere Gespräche tiefer. Besonders am letzten Abend – Mittwoch – feierten wir bis spät in die Nacht. Wir tanzten, lachten, lobten Gott und feierten das Leben. Wir machten sogar einen traditionellen Reigentanz aus der hebräischen Kultur, den ich den Frauen zeigte, und eine unserer Teilnehmerinnen, eine Aramäerin, brachte uns einen aramäischen Tanz bei.
Doch es gab auch Momente der Herausforderung. Situationen, die uns lehrten, aufmerksam zu bleiben, auf Gottes Stimme zu hören und zu reagieren, wenn Unsicherheit oder Verwirrung auftauchte. Nicht alles lief glatt – und das ist auch gut so. Denn genau dort durften wir als Team wachsen, Verantwortung übernehmen, füreinander einstehen und immer wieder vor den Thron Gottes gehen.
Workout, Meditation und göttliche Herrlichkeit
Ein weiteres Highlight war unsere gemeinsame Workout-Zeit mit der lieben Jenny. Sie leitete uns mit Freude und Stärke an – und ich war begeistert, wie jede Frau mitmachte, lachte und über ihre Grenzen hinausging. Direkt im Anschluss hörten wir eine geführte Meditation, die ich im Vorfeld speziell für das Haus der Begegnung aufgenommen hatte – inspiriert von Kolosser 1,27: „Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.“ Diese Meditation wird in den nächsten Wochen auch im Podcast BibelSchönheit erscheinen, damit noch mehr Frauen daran teilhaben können.
Besonders bewegend war für mich, dass mehrere Frauen mir später sagten, ihr größtes Highlight seien diese stillen Minuten in Gottes Gegenwart gewesen – einfach da zu sein, sich vom Vater anschauen zu lassen und zu spüren: Er sieht mich. Er liebt mich. Er ist da.








Ein Ort der Heilung und Befreiung
In meiner stillen Zeit am Vormittag, einen Tag nach dem Haus der Begegnung, durfte ich mit Gott noch einmal über all das sprechen. Während ich in seiner Gegenwart zur Ruhe kam und die letzten Tage vor meinem inneren Auge vorbeizog, wurde mir etwas ganz deutlich: Das Haus der Begegnung ist für mich nicht einfach eine Freizeit oder ein Seminar. Es ist ein Ort des Befreiungsdienstes. Frauen kommen mit Hoffnungen, Wünschen, aber auch mit Lasten, Sorgen und Schmerzen. Sie sehnen sich danach, von Frauen zu lernen, die selbst ähnliche Wege gegangen sind und die jetzt weitergeben, was Gott in ihnen geheilt hat.
Dieser Dienst ist für mich ein Befreiungsschlag, weil er Mitgefühl freisetzt – nicht Mitleid, sondern echtes Mitgefühl: Annahme, Zuhören, Verständnis, Raum zum Aussprechen und zum Schweigen. Hier dürfen Herzen heilen, Tränen fließen, Erkenntnis wachsen. Hier erkennen Frauen, wer sie in Christus sind – geliebt, befreit, gerecht, stark.
Wenn ich jetzt, einen Tag später, auf diese Zeit zurückblicke, spüre ich tiefe Dankbarkeit. Ich weiß, dass ich diese Tage noch lange im Herzen bewegen werde – vielleicht Wochen, vielleicht Monate. Es gibt sicher Dinge, die man beim nächsten Mal besser machen kann, und das ist gut so.
Aber das, was bleibt, ist diese Erkenntnis: Wer gibt, wird beschenkt.
Nicht, weil man etwas zurückbekommt, sondern weil Gott selbst das Herz erfüllt. Ich durfte so stark erleben, dass Dienen kein Verlust ist, sondern Fülle schenkt. Dass Geben eine göttliche Gesetzmäßigkeit ist. Dass Großzügigkeit immer in Freude mündet.
Auf dem Rückweg nach Hause erlebten wir noch eine Panne – mein Auto gab plötzlich den Geist auf, und wir standen vier Stunden länger als geplant. Doch nichts und niemand konnte uns die Freude rauben. Wir saßen zu sechst im Auto, lachten, beteten, erzählten und genossen diese unverplante Zeit. Es war, als wollte Gott sagen: „Ich bin auch hier. Meine Freude hängt nicht an Umständen.“
Und wir lassen uns unsere Freude nicht rauben. Was uns genommen wird, wird uns doppelt zurückgegeben. Wenn wir vertrauen, erleben wir die ganze Fülle Gottes – nicht, weil alles perfekt läuft, sondern weil Er treu ist. Aufgrund des Bundes, den der Vater mit Seinem Sohn geschlossen hat, dürfen wir in dieser Gewissheit leben. Durch Jesus haben wir wieder Zugang zum Herzen des Vaters. Wir dürfen vor Ihn treten, in Seine Gegenwart kommen und wissen: Wir gehören dorthin.
Du bist gesegnet, deine Elena



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