Wir haben jetzt Halbzeit hier in Kapstadt und sind bereits in unserer zweiten Unterkunft. In den letzten Tagen haben wir so viel erlebt – unvergessliche Momente in der Natur, Begegnungen mit beeindruckenden Tieren, herausfordernde Wanderungen und tiefgehende Zeiten mit Gott.
Heute Morgen stand ich am Pool. Der Himmel war grau, es regnete sanft. Ich blieb einfach stehen, hob mein Gesicht zum Himmel und ließ die feinen Tropfen auf mich fallen. Ich schloss die Augen und genoss diesen Moment – das sanfte Prasseln des Regens, die frische Luft.


Plötzlich rissen die Wolken auf. Nicht überall, nur an einer Stelle. Genau dort brach die Sonne durch und strahlte in warmem Licht. Um mich herum war es noch immer grau, aber genau an diesem Punkt war es hell. Und in diesem Moment wurde mir etwas bewusst: So ist unser Leben mit Gott.
Manchmal wachen wir auf und sehen nur Grau. Herausforderungen, Sorgen, Entmutigung – all das kann sich wie ein dichter, trüber Himmel über uns legen. Doch wenn wir uns wagen hinauszugehen, wenn wir uns mitten im Regen für die Gegenwart Gottes öffnen, dann erleben wir oft das Unerwartete: Sein Licht bricht durch.
Paulus’ Freude im Gefängnis – Hoffnung im Grau
Heute habe ich im Epheserbrief gelesen, und es passte perfekt zu diesem Erlebnis. Paulus, ein Apostel, berufen, das Evangelium zu den Nationen zu bringen, schrieb diesen Brief aus dem Gefängnis. Von außen betrachtet eine dunkle, hoffnungslose Situation. Doch anstatt sich zu beklagen, erfüllte ihn Freude – nicht wegen seiner Umstände, sondern weil er wusste, dass Gott ihn gebrauchte.
Paulus lobte Gott mitten im Gefängnis. Er sah nicht nur das, was ihn umgab, sondern erinnerte sich an das, was Gott bereits getan hatte und noch tun würde. Genau das ist es, was wahre Freude ausmacht: Nicht die äußeren Umstände, sondern die innere Gewissheit, dass Gott gut ist.







Und das ist auch das, was ich heute Morgen empfunden habe. Der feine Regen auf meinem Gesicht wurde zu einem Bild für die Freude, die nur der Heilige Geist schenken kann – Freude mitten in den Herausforderungen, Freude inmitten des Wartens, Freude, weil wir wissen, dass Gottes Plan gut ist.
Lobpreis verändert die Perspektive
Paulus ermutigt uns in Epheser 1, Gott zu loben – für das, was er getan hat, was er tut und was er noch tun wird. Lobpreis verändert unsere Perspektive. Er zieht uns aus der Dunkelheit und richtet unseren Blick auf das Licht.
Wenn wir Gott mitten in unseren Stürmen loben, erleben wir, dass er in unsere Dunkelheit kommt. Sein Licht scheint auf unsere Herausforderungen, auf unsere Ängste, auf unsere Unsicherheiten. Plötzlich erkennen wir: Wir sind nicht allein. Er war immer da.
Erleben, Erklimmen, Erkennen – Gott in allem preisen
Auch in den schönen Momenten unseres Lebens ist es wichtig, Gott zu loben. Ich bin in Kapstadt, ich genieße die Natur, das Meer, die Tierwelt. Wir waren auf Safari, wir haben die Schönheit der Schöpfung bestaunt.
Vor zwei Tagen haben wir den Lion’s Head erklommen – eine anstrengende, steile Wanderung voller Herausforderungen. Der Aufstieg war mühsam, steinig, teils gefährlich. Und das noch mit einem sechsjährigen Mädchen! Doch Adriana war voller Mut. Sie hatte keine Angst. Sie sprach Wahrheiten aus, die mich tief berührten:
„Ich habe keine Angst, Gott ist mit mir! David hatte keine Angst, als er gegen Goliath kämpfte. Er hat gesiegt, weil er Gott vertraut hat. Und ich vertraue ihm auch. Ich werde nicht fallen.“






Was für ein kindlicher Glaube! Was für eine Kraft steckt in den Worten eines Kindes, das auf Gott vertraut. Die Menschen um uns herum schauten sie voller Bewunderung an und sagten: „Was für ein mutiges Mädchen!“
Genau das wünsche ich uns allen: Dass wir mit diesem kindlichen Vertrauen durch unser Leben gehen. Dass wir Gott loben – im Regen wie im Sonnenschein, im Tal wie auf dem Berg, in der Not wie im Überfluss.
Lass uns gemeinsam beten:
Vater, wir preisen dich in jeder Jahreszeit unseres Lebens.Wir loben dich in der Freude und im Schmerz, in den Höhen und Tiefen, im Sonnenschein und im Regen.Du bist unser Licht, wenn alles um uns dunkel scheint. Du bist unsere Kraft, wenn wir uns schwach fühlen.Lehre uns, in allem auf dich zu vertrauen – so wie Paulus im Gefängnis, so wie David vor Goliath, so wie ein Kind, das weiß, dass du es hältst.Wir wollen dich ehren, dich erheben und dir danken. Denn du bist gut, du hast einen Plan, und du bist noch nicht fertig mit uns.Amen.
Comments