Nun sind bereits anderthalb Wochen vergangen, seit wir von unserer Reise aus Kapstadt zurückgekehrt sind. Endlich hatte ich die Zeit, die vielen Eindrücke zu sortieren, Bilder zu retuschieren und all das Erlebte noch einmal Revue passieren zu lassen. Kapstadt ist eine Stadt voller Kontraste – atemberaubende Natur, raue Küsten, beeindruckende Berge, aber auch Gegensätze zwischen Schönheit und sozialer Realität. In diesem Beitrag möchte ich einige Gedanken und Highlights unserer Reise mit euch teilen.

Erste Unterkunft: Ruhe in den Weinbergen
Unsere Reise begann mit sechs Tagen in einer ruhigen Unterkunft mitten in den Weinbergen, etwa eine Stunde von Kapstadt entfernt. Es war eine bewusste Entscheidung, die ersten Tage abseits des Trubels zu verbringen, um als Familie Zeit zu haben, runterzukommen, uns auszutauschen und gemeinsam zu genießen – ohne Ablenkung, ohne Termine. Wir hatten ein ganzes Haus für uns, eine wunderschöne Küche, in der wir gemeinsam gekocht haben, aber kein Hotelservice oder Restaurant, das uns versorgte. Es war einfach, gemütlich und entschleunigend.
Manchmal war es fast schon zu ruhig, und so packte uns die Unternehmungslust. Wir besuchten eine Wildtierfarm, um ein paar afrikanische Tiere zu sehen. Hierzu werde ich noch einige Bilder teilen. Diese Momente waren besonders für unsere Tochter aufregend – Zebras, Antilopen und sogar ein Löwe, der mit seiner majestätischen Ausstrahlung beeindruckte.



Zweite Unterkunft: Näher an der Stadt, näher am Abenteuer
Nach der ersten Woche zogen wir in eine Unterkunft, die nur etwa 20 Minuten von Kapstadt entfernt lag. Diese Wahl ermöglichte es uns, die Stadt schneller zu erreichen und mehr zu unternehmen. Und genau das taten wir:
Bergwanderungen: Wir erklommen sowohl den Lions Head als auch den Table Mountain – zwei ikonische Gipfel, die Kapstadt prägen. Der Aufstieg war anstrengend, aber die Aussicht von oben? Einfach atemberaubend! Während wir den Table Mountain zu Fuß erklommen, entschieden wir uns für die Gondelfahrt nach unten, um die Perspektive noch einmal auf eine andere Weise zu genießen.


Safari-Erfahrung: Hier muss ich ehrlich sagen – die Safari war nicht das Highlight unserer Reise. Drei Stunden Autofahrt von Kapstadt entfernt, dazu eine eher kleine Auswahl an Tieren in einem abgesperrten Gebiet. Es fühlte sich eher touristisch an als nach einer echten Safari. Nach unserer Erfahrung in Uganda vor einigen Jahren, wo wir eine authentische Safari erlebten, konnte diese nicht wirklich mithalten. Mein persönliches Highlight waren die Zebras und der wunderschöne Löwe, aber insgesamt würde ich diese Tour nicht weiterempfehlen.




Strände & Drohnenflüge: Wir verbrachten viele Stunden an den Stränden Kapstadts – genossen die Sonnenuntergänge, machten Fotos und ließen die Drohne über die Wellen gleiten. Diese Momente am Meer waren voller Ruhe und Schönheit.



Ein weiteres spannendes Erlebnis war unser Besuch im jüdischen Museum. Dort lernten wir, wie die ersten Juden nach Kapstadt kamen, wie sie lebten und sich auf den Schabbat vorbereiteten. Besonders die kleinen historischen Häuser, die man von innen besichtigen konnte, gaben uns einen lebendigen Einblick in das damalige Leben.







Die bunten Häuser von Bo-Kaap
Natürlich durfte ein Abstecher ins berühmte Bo-Kaap nicht fehlen – das Viertel mit den farbenfrohen Häusern, das heute ein beliebtes Touristenziel ist. Es war spannend, die Geschichte hinter diesen bunten Fassaden zu erfahren: Ursprünglich wurden sie von Menschen bewohnt, die gesellschaftlich nicht hoch angesehen waren. Die bunten Farben symbolisierten ein Zeichen der Freiheit und Unabhängigkeit. Heute leben dort viele Muslime, und das Viertel hat sich seine kulturelle Einzigartigkeit bewahrt.





Die dritte Unterkunft – ein Reinfall
Unser letzter Aufenthalt in Kapstadt war leider nicht so angenehm wie die vorherigen Unterkünfte. Die Wohnung selbst war zwar gut, aber die Lage war laut, unruhig und fühlte sich für uns nicht sicher an. Wir entschieden uns, nach fünf Tagen abzubrechen und eine neue Unterkunft zu buchen – eine der besten Entscheidungen unserer Reise! Die neue Unterkunft lag wieder 20 Minuten außerhalb von Kapstadt und war eine völlig andere Welt: umgeben von Grün, gemütlich eingerichtet, voller Pflanzen und mit einer entspannten Atmosphäre.
Der einzige Nachteil? Keine eigene Küche. Aber wir haben uns arrangiert, Essen bestellt oder Restaurants besucht und die letzten Tage in dieser ruhigen Umgebung sehr genossen.






Mein Fazit: Kapstadt vs. tropisches Klima
Diese Reise war besonders, weil wir uns bewusst eine Auszeit genommen haben. Ein ganzer Monat voller Ruhe, Zeit für die Familie und weniger Aktivität in Social Media oder der Arbeit. Anja, unsere Mitarbeiterin kümmerte sich währenddessen um den Shop, sodass wir wirklich abschalten konnten.
Doch im Vergleich zu unserer Thailand-Reise letztes Jahr habe ich gemerkt, dass mir etwas fehlte: das tropische Klima. Kapstadt ist wunderschön, aber sobald die Sonne untergeht oder sich Wolken am Himmel zeigen, wird es kühl – fast wie in Europa. Ich liebe warmes Wasser und das Gefühl, bis in die Nacht hinein im Meer schwimmen zu können, ohne zu frieren. In Kapstadt war das nicht möglich, das Wasser war eiskalt, und nicht einmal die wunderschöne Natur konnte mich dazu überreden, hineinzuspringen.
Das hat mich nachdenklich gemacht: Brauche ich wirklich einen ganzen Monat Urlaub? Dieses Jahr habe ich meinen Alltag gut strukturiert, sodass ich nicht das Gefühl hatte, so dringend eine lange Pause zu brauchen wie letztes Jahr. Ich habe viel über Ruhe in Jesus gelernt – dass wahre Ruhe nicht nur von äußeren Umständen abhängt, sondern davon, wie sehr wir in Ihm verwurzelt sind.
Und nächstes Jahr? Das wird anders, denn unsere Tochter kommt in die Schule. Ein ganzer Monat Auszeit wird nicht mehr möglich sein, und unsere Reisen werden sich den Schulferien anpassen müssen. Vielleicht wird es dann wieder ein Ort mit tropischem Klima – irgendwo, wo das Meer warm ist und die Abende nicht von Kälte durchzogen sind.


Kapstadt – ein Ort voller Schönheit
Trotzdem bleibt Kapstadt für mich eine der beeindruckendsten Städte der Welt. Die Natur, die Berge, die Weite – das alles ist einzigartig. Wir waren schon 2017 hier, damals noch ohne Kind, und auch dieses Mal hat uns die Stadt wieder fasziniert.
Kapstadt hat seinen ganz eigenen Charme. Wer es liebt, in den Bergen zu wandern, beeindruckende Landschaften zu erleben und die Weite des Ozeans zu spüren, wird hier auf seine Kosten kommen. Auch wenn es für mich persönlich nicht die perfekte Badedestination ist, bleibt es ein Ort, den ich immer wieder empfehlen kann.
Und wer weiß – vielleicht kommen wir eines Tages doch noch einmal zurück!


Ich bin dankbar für all die Erinnerungen, die wir in Kapstadt sammeln durften – für die atemberaubenden Landschaften, die gemeinsamen Momente als Familie und die vielen Erkenntnisse, die ich mitnehme. Jede Reise prägt und verändert uns ein Stück, und ich freue mich schon auf all das, was noch vor uns liegt.
Mit Liebe, Elena Engels
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