
Es ist 6:30 Uhr abends. Die Abenddämmerung legt sich sanft über das Weingut, auf dem wir wohnen. Um mich herum wird die Welt still, nur die Geräusche der Natur bleiben – das leise Rascheln der Blätter im Wind, der Ruf der Vögel. Ich sitze auf der Terrasse unseres kleinen Häuschens, spüre die Wärme der untergehenden Sonne auf meiner Haut und genieße die frische Brise, die den Tag verabschiedet. Meine Tochter springt fröhlich herum, mein Mann war vorhin hier, vertieft in ein Buch. Ich bin dabei, in der Stille an meiner Epheser-Studie zu schreiben, und meine Gedanken kreisen um Gottes unendliche Gnade.
In diesem Moment fühle ich mich, als sei ich im Garten Eden. Die Dämmerung, die Ruhe, die Schönheit der Schöpfung – es erinnert mich an 1. Mose 3:8: „Und sie hörten die Stimme Gottes, des HERRN, wie er im Garten wandelte, als der Tag kühl wurde.“

















Ich stelle mir vor, wie Gott damals in der Abendbrise mit Adam und Eva spazieren ging, um Gemeinschaft mit ihnen zu haben. Und genau so fühlt es sich hier an. Ich sehe Gott zwar nicht mit meinen Augen, aber ich weiß, dass Er neben mir ist. Ich spüre seine Nähe, seine Gegenwart. Es ist, als würde Er mich einladen: „Komm, lass uns gemeinsam gehen. Lass uns sprechen. Ich bin hier.“ Diese Gemeinschaft mit Gott ist ein Geschenk, das wir durch Jesus Christus haben. Wir können jederzeit mit Ihm sprechen, unsere Gedanken und Sorgen mit Ihm teilen. Wir müssen nicht perfekt sein, um in seine Nähe zu kommen. Seine Gnade reicht aus.
Paulus drückt es in 2. Korinther 12:9 so kraftvoll aus: „Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung.“
Wie oft versuchen wir, in unserer eigenen Kraft stark zu sein, alles selbst zu schaffen. Doch Paulus zeigt uns einen anderen Weg. Er wusste, dass er in seiner Schwachheit nicht versagen musste, sondern dass sie eine Einladung war, Gottes Kraft wirken zu lassen. Es ging ihm nie darum, über seinen „Stachel im Fleisch“ zu diskutieren oder sich darauf zu fixieren. Vielmehr wollte er, dass wir verstehen: Die Gnade Gottes ist genug.
Während ich hier sitze, sehe ich die Natur um mich herum, die von Gottes Herrlichkeit zeugt. Der Wind weht sanft, und ich denke an die Worte Jesu in Johannes 3:8: „Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.“ Es ist wie eine stille Einladung, Gott zu vertrauen – seine Wege zu gehen, auch wenn ich sie nicht immer verstehe.


Einladung zur Gemeinschaft mit Gott
Vielleicht fühlst du dich manchmal weit weg von Gott. Aber Er ist so nah, wie er es im Garten Eden war. Schließe deine Augen, atme tief ein und stell dir vor, wie Er dich einlädt:„Komm, lass uns gemeinsam gehen. Ich bin hier. Erzähle mir alles, was dich bewegt, und lass meine Gnade dich tragen.“ Denn in seiner Gnade finden wir alles, was wir brauchen. Sie reicht aus – nicht nur für Paulus, nicht nur für Adam und Eva, sondern auch für dich und mich, hier und jetzt.
„Der Reichtum seiner Gnade besteht darin, dass Christus in uns ist – die Hoffnung der Herrlichkeit“ (Kolosser 1:27).
Möge dieser Moment dich erinnern, dass Gott dir in deiner Schwachheit begegnet, dass Er mit dir durch die Abenddämmerung geht und dich in seiner Liebe und Gnade trägt.

Erschienen aus der Ruhe in Südafrika, in der Gegenwart Gottes.
Mit Liebe,
Elena Engels
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